Schlechte Schulnoten

Über das Problem mit den Schulnoten haben wir in der letzten Zeit ja immer wieder einmal berichtet. Die meisten Unternehmen äußern sich zu der Schulbildung recht negativ. In den letzten 10 Jahren hat sich diese massiv verändert. Viele Lehrer vermögen es nicht, die Lehraufgabe erfolgreich umzusetzen. Zudem gab es viele Änderungen im System, was insgesamt zu einer Verschlechterung führte. Das Endresultat ist bekannt: Immer mehr Unternehmen distanzieren sich von den Notenaussagen. Die Deutsche Bahn und andere Konzerne sind dafür beste Beispiele. Schulnoten selbst spielen kaum noch eine Rolle, wenn Auszubildende gesucht werden. Hier geht es vor allem um Leistung, Auffassungsgabe und persönliches Engagement. Über die Schulnoten lässt sich das leider nicht mehr ablesen. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für den Weg abseits der Noten.

Sind Schulnoten wirklich so unwichtig

Für viele Unternehmen sind Schulnoten tatsächlich nicht mehr Aussagekräftig. Auch das bekannte Unternehmen Hero Glas bekennt sich dazu. Für das Unternehmen geht es vor allem um die wichtigsten Punkte, die heute leider nicht mehr in der gewünschten Form in der Schule vermittelt werden. Engagement, Lernbereitschaft und persönlicher Einsatzwille stehen im Vordergrund, wenn neue Auszubildende für das Unternehmen gesucht werden. Die Form des Schulabschluss spielt hingegen keine bedeutende Rolle mehr. Für jeden Abgänger, sofern er/sie den Willen mitbringt, lässt sich auch bei Hero Glas der richtige Ausbildungsplatz finden. Und die Palette ist im Unternehmen breit gestreut. Von Ausbildungsplätzen in der Produktion bis hin zur Verwaltung reicht das Spektrum.

Problem auch in der Schweiz erkannt
Das Problem rund um die Schulnoten und deren tatsächlichen Aussagekraft wurde unlängst auch in der Schweiz erkannt. Dort ist man ebenfalls zur Einsicht gelangt, das die Schulbildung heute aus reinem Auswendiglernen besteht, nicht jedoch auch guter Bildung an sich.

Sind denn gute Schulnoten überhaupt noch relevant

In der ganzen Diskussion darf natürlich nicht vergessen werden, das gute Schulnoten weiterhin eine Vorzeigefunktion haben. Für Bewerber um einen Ausbildungsplatz ist es mit guten Noten natürlich grundsätzlich einfacher. Allerdings sollte hierbei auch klar bewusst werden, das gute Schulnoten nicht automatisch in das –reale- Arbeitsleben und die dort zu erwartende Leistung übertragen werden können. Auch für andere Großunternehmen wie Bilfinger Berger Power Services oder Continental sind Schulnoten zunächst ein rein nebensächlicher Wert. Maßgebend sind des Weiteren Persönlichkeit, Lebenslauf und der Auftritt des Bewerbers. Nur bei den Banken wird nach wie vor auf gute Noten als erstes Aushängeschild gesetzt. Entgegen anderen Branchen gelten hier die Schulnoten als wichtiger Maßstab. Auch das Hotelgewerbe sieht Schulnoten als einen recht schwachen Gradmesser bei einer Bewerbung. Zu diesem Entschluss kommt auch die Kempinski AG als auch die TUI AG. In einem sind sich alle Unternehmen aber einig: umso mehr Arbeitserfahrung vorliegt, desto unwichtiger werden Schulnoten generell.

Schon seit Jahren gibt es viele Initiativen und Diskussionen, die zum Kern eine mögliche Abschaffung der Schulnoten haben. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz und Österreich. Allerdings gibt es faktisch kein Gegenmodell, was die Schulnoten in der heutigen Form ablösen könnte. Viel häufiger ist dahingehend die Qualifikation der Lehrer fraglich, die zumeist nur mit theoretischem Wissen versuchen Schüler zu unterrichten. Aber auch bei den Hochschulen in Deutschland gibt es längst viele Mängel. Erst vor wenigen Jahren wurde darauf verwiesen, das viele der Hochschulen sehr gerne „Einsen und Zweien“ vergeben würden. So gibt es mittlerweile ein Notengefälle. Unis, die generell im Ruf stehen, sehr gute Noten fast wie automatisch zu vergeben. Und andere, die recht streng beurteilen. So ist Bamberg für eine sehr weiche und Berlin für eine recht harte Auslegung bekannt.

Bild: Melanie Jedryas  / pixelio.de