Kinderleichter Kontowechsel

Ab 2016 soll der Kontowechsel kinderleicht werden. Nach den neuen Regeln, müssen die Banken dann sämtlichen Papierkram dem Kunden abnehmen und die Daueraufträge binnen einer Frist von 14 Tagen umstellen. Die Bundesregierung sieht die neuen Regeln als Maßgabe für die finanzielle Mobilität. Verbraucher könnten demnach das Girokonto ganz einfach und ohne Probleme wechseln. Die ganzen bürokratischen Abwicklungen müssen die Banken übernehmen. Alle bestehenden Daueraufträge müssen binnen 2 Wochen umgestellt werden. Im Grunde soll ab 2016 der Kunde den eigentlichen Wechselprozess nur noch anstoßen. Der Rest wird von den Banken durchgeführt. So sieht es das neue Zahlungskontengesetz vor, das im Frühjahr 2016 in Kraft treten soll.

Kontowechsel soll Munter machen

Der Gesetzgeber möchte dazu den Kunden ermuntern, sich künftig mehr Gedanken zu der Wahl der passenden Bank zu machen. Es soll ein Anreiz zum Kontowechsel geschaffen werden, ohne dass der Aufwand mit übermäßigen bürokratischen Abwicklungen verbunden ist. Die finanzielle Mobilität soll mit dem Kontowechsel erhöht werden.

Unverständlich

Das neue Zahlungskontengesetz erscheint aber in diesem Punkt unverständlich. Die meisten Bürger wickeln heute bereits ihre Überweisungen und sonstige Bankgeschäfte online ab. Auch ein neues Konto wird in der Regel so eröffnet. Der Kontowechsel ist bereits problemlos möglich und führt in der Regel zu keinem Aufwand beim Verbraucher. Warum nun diese Vereinfachung erfolgt, die eigentlich gar keine ist, erscheint nicht nachvollziehbar.

Vergleichstabellen

Die Bundesregierung will zudem die Transparenz durch Vergleichstabellen erhöhen. So soll bei Ärger mit der Bank oder mit versteckten Gebühren, einfach eine neue Bank ausgesucht werden. Die neue setzt sich dann mit der alten in Verbindung und fordert eine Liste der bisherigen Daueraufträge an. So muss die alte Bank zudem alle Infos zu den Lastschriftmandaten innerhalb von 5 Tagen liefern.

Das Fatale dabei: Damit auch keine Zahlungen bei Lastschrift und Daueraufträge übersehen werden, werden gleich die Kontobewegungen der vergangenen 13 Monate mit übermittelt. Ein Schelm, wer nun böses bei dem neuen Gesetz der Regierung denkt …

Kontowechsel ist uninteressant

Was sich die Regierung bei dem neuen Zahlungskontengesetz dachte, bleibt wohl zunächst verborgen. Interessant ist aber, dass eigentlich nur 5 Prozent aller Verbraucher das Bankkonto wechseln wollten. Zudem hätten die meisten sowie so mindestens 2 Bankkonto bei verschiedenen Banken. Für einen einfacheren Kontowechsel interessiert sich also keiner. So mal bereits ohne Gesetz die Möglichkeiten für einen Wechsel relativ einfach sind.

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