Baufinanzierung Teil 2
Bereits im ersten Teil hatten wir uns intensiv mit der Baufinanzierung beschäftigt. Wichtige Punkte, die vor einem Abschluss zu beachten sind, wurden genannt. Heute geht es damit weiter. Die Zinsen für eine Baufinanzierung haben sich so positiv entwickelt, das jeder einfach für sich selbst kalkulieren sollte, ob es sinnvoll und ob es finanziell tragbar ist.
1995 lagen die Zinsen (Sollzinsbindung) noch bei knapp 8 Prozent. Anfang 2015 in Einzelfällen unter 0,5 Prozent. Bei dieser geringen Zinslast lohnt sich auch eine lange Zinsbindung von 15 Jahren bei einer Baufinanzierung. Ganz wichtig bei der Zinshöhe ist, dass diese nicht in Zusammenhang mit dem aktuellen Leitzins steht, der generell nur für kurzfristige Geldgeschäfte zuständig ist! Die Zinshöhe bei einer Baufinanzierung orientiert sich anhand der Höhe für langfristige Zinsen. Ein guter Richtwert dafür ist der Blick auf die deutschen Staatsanleihen. Maßgeblich sind natürlich auch folgende Punkte: Eigene Bonität und Eigenkapital.
Pauschal lässt sich sagen: Ist der Zins unter 2 Prozent für eine Baufinanzierung, sollte eine langfristige Finanzierung abgeschlossen werden. Bei einem niedrigen Zinssatz sollte ebenfalls ein hoher Tilgungssatz von mindestens 2 Prozent pro Jahr vereinbart werden.
Baufinanzierung – Unbedingt beachten
Der Kauf eines Hauses ist die eine Sache. Die Neben- und laufenden Kosten die andere. Viele vergessen das oder kalkulieren hierbei zu niedrig. Nebenkosten wie Gerichts- und Notarkosten als auch Makler, Grunderwerbssteuer machen schon mal 10 Prozent aus. Die laufenden Kosten bestimmen sich unter anderem daran, in welchem Zustand sich die Immobilie befindet. Die Faustformel sagt: Wer mit wenig Eigenkapital finanziert, muss mindestens damit die Nebenkosten komplett abdecken können.
Für die monatlichen Raten sollten maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens ausgegeben werden.
Unterhalt
Der Unterhalt einer Immobilie kann sehr teuer werden. Renovierungen, Sanierungen, Schäden und gesetzliche Auflagen machen den Immobilienstandort Deutschland im Bereich der Nebenkosten zu einem teuren Pflaster. Pro Quadratmeter sollten Sie um die 3 Euro einberechnen.
Baufinanzierung und die Vorfälligkeitsentschädigung
Es kommt häufig vor, dass eine Baufinanzierung vorzeitig getilgt oder mittels einer Umfinanzierung neu finanziert werden soll. Alles kein Problem. Wäre da nicht die Vorfälligkeitsentschädigung, die sich als recht teuer erweisen kann. Darunter ist eine Art Strafgebühr zu sehen, die eine Bank erhebt, falls der Kredit vorzeitig zurück bezahlt wird. Der wirtschaftliche Nachteil für die Bank wird so ausgeglichen. Sinnvoll ist es daher, Sondertilgungen zu vereinbaren. Damit kann freies Kapital zur schnelleren Tilgung der Baufinanzierung eingesetzt werden. Die Sondertilgungen können häufig bereits im Vorfeld mit der Bank als Option vereinbart werden. Auch das sollte immer bedacht werden.
Bild: Dave Kliman-Flickr.