Baukindergeld – Bauen wird teurer
Wie sinnvoll ist das Baukindergeld? Der Gedanke an sich ist durchaus interessant, allerdings wird mit dem Baukindergeld wieder einmal ein Baustein serviert, der sich am Ende eher nachteilig auf den Immobilienmarkt auswirken würde. Sinnvoller wäre es gewesen, dafür zu sorgen, dass mehr gebaut würde. Und das klappt nur, wenn die hohen Auflagen zum Beispiel bei der Energieeffizienz zurückgefahren werden und insgesamt der gesamte Vorgang (mit Fokus auf den Bauantrag) vereinfacht und schneller werden würde.
Baukindergeld wird vermutlich, so rechnen Experten bereits heute, das Bauen letztlich teurer machen. Auf lange Sicht verpuffen also die jetzt verkauften Vorzüge. Wenig durchdacht nennen Finanz- und Bauexperten das Baukindergeld.
Baukindergeld – Reine Subventionen
Wer eine Wohnung oder ein Haus kauft, kann unter Umständen Baukindergeld in Anspruch nehmen. 10 Jahre lang wird dann ein Zuschuss von 1.200 Euro je Kind gezahlt. Damit soll der Wohnungsmangel bekämpft werden. Im Endeffekt wird aber ein Großteil des Zuschusses verpuffen. Schon jetzt haben einige Bauunternehmen die Preise still und heimlich angehoben, wohlwissend, dass viele das Baukindergeld nutzen werden.
Ähnliche Beispiele zeigten sich bereits mit der Eigenheimzulage, die bis Ende 2005 gezahlt wurde. Das Baukindergeld eignet sich nicht dazu, den Wohnungsmarkt zu beleben. Wer bauen will, der nimmt den Zuschuss natürlich gerne mit, würde aber auch ohne das zusätzliche Baugeld bauen. Allen anderen bleibt der weg erspart.
Baukindergeld und Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer wurde in den letzten Jahren von vielen Bundesländern deutlich angehoben. Ein Teil des Baukindergeldes wird damit bereits schon wieder aufgefressen.
Das Baukindergeld wird scharf kritisiert und ist eher eine Kompromisslösung aus dem Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD. Gut durchdacht sieht anders aus. Doch es ging beim Koalitionsvertrag um Kompromisse und nicht darum, ob die Vorschläge wirklich realitätstauglich sind. So entstand das Baukindergeld.
Wirkliche Lösungen fehlen
Es fehlen Wohnungen. Preiswerter Wohnraum wird immer knapper. Immer mehr Menschen zieht es in die Städte, da die Infrastruktur in kleinen Gemeinden und Dörfer zerfallen. In den Ballungsräumen fehlt Baugrund, das Bauen ist dort zudem viel zu teuer und mit zu vielen Auflagen versehen.
Auch der Mieterschutz ist in den letzten 10 Jahren so dermaßen angezogen, dass Vermieter gezwungen sind, Mieter nach klaren Punkten auszuwählen. Nachsehen haben Familien und Geringverdiener. Umso höher der Mieterschutz ausfällt, desto teuer wird auch der Wohnraum. Natürlich kommen viele weitere Faktoren hinzu. Gleichzeitig ist der soziale Wohnungsbau praktisch komplett zurückgefahren. Der Staat fördert hier nur noch, statt wieder selbst zu bauen. Seit Jahren hat der Staat damit selbst den deutschen Wohnungsmarkt abgewürgt. Maßnahmen zur Behebung sind nicht erfolgt. Zuschussprogramme wie das Baukindergeld machen keinen Sinn und führen nur zur einen weiteren Verteuerung auf dem Wohnungsmarkt. Die Nutznießer solcher Förderprogramme sind gering.
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