Crowdfunding – Vorteile und Ablauf
Schon öfters hatten wir uns mit dem Thema Crowdfunding beschäftigt. Heute möchten wir einmal im Kurzen die Vorteile und den Ablauf zusammenfassen. Mit dem Crowdfunding, das gerne auch als Schwarmfinanzierung bezeichnet wird, lassen sich sowohl kreative Projekte als auch geschäftliche Ideen finanzieren. Mittlerweile gibt es dabei kaum noch Limits. Grundsätzlich muss die Idee und das Marketing für das jeweilige Projekt überzeugen.- Wenn das gelingt, klappt auch die Finanzierung. So der einfache Gedanke beim Crowdfunding. Kurz gesagt: Eine gute Möglichkeit um für Film, Musik, Geschäftsidee und Co. schnell und einfach Geld einzusammeln.
Crowdfunding – Für wen eignet es sich
Die Schwarmfinanzierung ist praktisch für alle Menschen geeignet, die gute und umsetzbare Ideen haben. Denen dafür jedoch die finanziellen Mittel fehlen. Häufig handelt es sich dabei um kleine Projekte und Vorhaben mit einem geringen Investitionsvolumen. Eine Finanzierung durch die Bank ist in vielen Fällen nicht möglich oder wird abgelehnt. Für Interessierte bietet sich die Möglichkeit, einzelne Projekte zu entdecken und zu erfolgen. Und bei Bedarf sich auch finanziell zu beteiligen.
Für Gründer und Kreative, die über Crowdfunding Geld für Ideen einsammeln wollen, bietet sich eine großartige Möglichkeit. Dennoch sei gesagt: Damit eine Idee, ein Vorhaben überzeugt, ist ein intensives Marketing unumgänglich. Dazu gehört vor allem auch die Idee nicht nur durch Worte, sondern auch visuell Präsentieren zu können. Immer mehr Gründer und Kreative setzen daher direkt auf ein Video und den direkten Kontakt zu Interessierten. Die Crowdfunding-Plattform stellt dafür den sogenannten Mittler da.
Unterschied Gründer vs. Kreative
Geht es um kreative Projekte und Initiativen (Film, Musik, soziale Veranstaltungen, etc.) steht vor allem das soziale Miteinander im Vordergrund. Hierbei kann sich jeder an großartigen Ideen mit bereits geringen Summen beteiligen. Man könnte diese Beteiligungen auch als eine Form der Mikrofinanzierung bezeichnen. Denn häufig handelt es sich bei den kreativen Ideen nur um geringe Investitionssummen. Eine Finanzierung über den klassischen Weg (z.B. Banken) wäre hierbei nicht möglich gewesen. Für die Beteiligten gibt es zwar keine Rendite, in vielen Fällen erfolgt jedoch ein kleines Geschenk oder zum Beispiel die Nennung des Namens beim fertigen Projekt. Hier zählt vor allem der soziale Gedanke, der kreative Projekte ermöglichen soll, die sonst vielleicht nie möglich gewesen wären.
Crowdfunding für geschäftliche Vorhaben
Bei Crowdfunding Finanzierungen für Start-Ups hingegen, spielt auch der Gewinnerzielungsgedanke eine zentrale Rolle für alle User, die sich mit kleinen oder größeren Beträgen beteiligen wollen. Dabei bieten die Plattformen sehr unterschiedliche Formen an. Die meisten stellen dafür mittlerweile eine Beteiligung in Form eines Partiarischen Darlehens in Aussicht. Damit können auch problemlos höhere Summen im Crowdfunding finanziert und flexibel gesteuert werden. Die User erhalten damit eine Beteiligung und sind somit direkt am Start-up beteiligt. Für Gründer und Crowdfunding Plattform liegt der Vorteil hierbei, dass eine gesetzliche Prospektpflicht entfällt. Auch eine weitere Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz ist nicht erforderlich. Die Sicherung des Darlehens erfolgt dabei üblicherweise entweder bankgesichert oder über einen qualifizierten Nachrang. Steuerlich entstehen für die Investoren dabei keine Nachteile. Nur bei einer größeren Investition könnte das Finanzamt später eine versteckte Mitunternehmerschaft ableiten. Dann würde das Partiarische Darlehen nicht mehr unter das Einkommenssteuerrecht fallen, sondern aus dem eines Gewerbebetriebs.
Ablauf
Wer ein Projekt oder eine Idee einstellt, muss mittlerweile bei den meisten Plattformen sehr genaue Daten und Unterlagen mitliefern. Zunächst einmal gehört dazu auch die Summe, die benötigt wird. Bei einem Start-Up kommen die üblichen Business-Pläne und Kalkulationen hinzu. Sind erst einmal alle Unterlagen vorhanden und durch die Crowdfunding Plattform geprüft, wird das Projekt online gestellt. User können sich nun bei Interesse mit kleinen oder großen Beträgen beteiligen. Jede Plattform gibt dafür einen Mindestbetrag vor. Bei Anbietern mit eher kreativer Ausrichtung bewegen sich diese zumeist zwischen 5 – 50 Euro oder sogar noch darunter. Plattformen mit Ausrichtung auf Start-Ups oder grundsätzlich mit Gewinnausrichtung haben die Mindestbeteiligung oft ein wenig höher gesetzt. So beginnt es bei einigen schon bei 50 Euro, bei anderen ab 200 Euro. Der Durchschnitt liegt bei 75 Euro pro User. Ist das Projekt auf der Crowdfunding Plattform ersichtlich, können sich die Investoren nun beteiligen.
In der Regel gibt es dafür ein Zeit-Fenster, das je nach Anbieter sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Das können zum Beispiel 30 oder auch 60 Tage sein. Dieser Zeitraum entscheidet nun über den Erfolg. Wird innert dieser Zeit die fixierte Summe erreicht oder sogar überschritten, kommt es zur Auszahlung. Und das Projekt bzw. die Idee kann umgesetzt werden. Wird die fixierte Summe jedoch nicht erreicht, erfolgt keine Auszahlung und die Investoren erhalten ihr Geld zurück. Bei vielen Projekten lässt sich bereits in den ersten Tagen erkennen, ob die Idee durch die Masse angenommen wird. So sind überzeugende Crowdfunding Projekte bereits vor Ablauf überzeichnet und weisen am Ende einen deutlich höheren Betrag als gefordert aus. Die Investoren erhalten bei einer erfolgreichen Realisierung Ihre Beteiligung und eine entsprechende Rendite (meist jährliche Auszahlung), die sich am Erfolg des Start-Ups realisiert.
Risiken beim Crowdfunding
Investoren sollten beim Crowdfunding stets eins beachten. Jede Investition ist mit einem hohen Risiko verbunden und kann zu einem Totalausfall führen. Ohnehin werden bei kreativen Ideen keine Zinsen oder Rückzahlungen ausgezahlt. Hier zählt rein der soziale Gedanke. Bei Start-Ups hingegen zählt für die Investoren die Gewinnerzielungsabsicht. In diesem Bereich sollte stets nur investiert werden, wenn das Geld nicht benötigt wird. Trotz großartiger Gewinne bei diversen Crowdfunding Projekten in der Vergangenheit ist das Risiko enorm. Zu beachten ist auch, dass die erworbene Beteiligung später nicht einfach verkauft werden kann. Viele Crowdfunding Plattformen haben mittlerweile eine Sperrfrist von 5 Jahren Vorgehsehen. Die reine Gewinnbeteiligung wird einmal pro Jahr ausgeschüttet. Wer genau darauf setzt, sollte seine Investitionen auf mehrere Start-ups verteilen, um so das Risiko zu minimieren.
Crowdfunding – Visionen wahr machen
Die eigentliche Idee des Crowdfundings ist bereits uralt. Aufgegriffen wurde diese jedoch erneut in den USA. Es dauert natürlich nicht lange, bis auch der Trend zu uns rüber schwappte. Seit nun einigen Jahren bieten auch spezialisierte Crowdfunding Plattformen mit Sitz in Deutschland den Weg zur alternativen Finanzierungen an. Visionen der Gründer aber auch kreative Ideen sollen so den Weg zur Realität finden. Und mit einem Blick auf den deutschen Markt zeigen sich bereits seit Langem viele Erfolge. Gerade im künstlerischen Bereich konnten viele Projekte realisiert werden, die unter normalen Umständen vielleicht kaum eine Chance gehabt hätten. Aber auch im Bereich der Start-Ups zeigt sich, das Crowdfunding viel mehr als nur eine Alternative zu der klassischen Bankenfinanzierung darstellt. Die Masse entscheidet über den Erfolg und kann sich damit auch direkt an der Umsetzung beteiligen. Daher wird auch künftig die alternative Möglichkeit weiter an Interesse gewinnen.
Bild: Andreas Morlok (Geldscheine), Margot Kessler (Büro) /pixelio.de