Immobilien finanzieren Teil 2
14Im ersten Teil sind wir bereits auf die generellen Punkte eingegangen. Insbesondere darauf, wie groß der Wunsch manchmal sein kann. Dabei werden häufig objektive Punkte bei der Immobilienfinanzierung beiseitegelassen oder nur wenig beachtet. Das aber ist ein Fehler. Generell geht es zunächst um die Frage, was ich mir wirklich leisten kann. Alles andere sollte keine Rolle spielen. Der Blickpunkt sollte hierbei auf den monatlichen Spielraum gelegt werden. Erfassen Sie alle Einnahmen und Ausgaben. Sinnvoll ist es übrigens, für die nächsten 2 – 3 Monate ein Haushaltsbuch zu führen. Viele Ausgaben werden gedanklich zunächst nicht erfasst und werden erst nach der Auswertung dieser Listen ersichtlich. Häufig entstehen dabei aus vielen Einzelausgaben hohe Werte, die unbedingt in die Berechnung einfließen sollten. Natürlich reicht es nicht, von den Einnahmen die Ausgaben einfach abzuziehen. Reserven und Polster müssen unbedingt beachtet werden. Was passiert bei einer Krankheit, was passiert, wenn eine neue Waschmaschine angeschafft werden muss? Lassen Sie mindestens 20 – 30 Prozent stehen. Immerhin wollen Sie zwischenzeitlich ja auch einmal in den Urlaub fahren oder ein gutes Essen genießen.
Unterhaltskosten werden oft nicht beachtet
Eine Immobilie zu finanzieren ist das eine. Ein Objekt zu unterhalten das andere. Neben den persönlichen Umbauwünschen fallen auch immer wieder Sanierungsaufgaben an, die bewältigt werden müssen. Jede Immobilien benötigt aber von Zeit zu Zeit pflege. Rückstellungen müssen erfolgen. Hierzu gehören Renovierungs-, Sanierungsposten genauso wie fällige Versicherungsbeiträge.
Wie wichtig ist die Eigenleistung und das Eigenkapital
Eigenleistung kann beim Bau viele Kosten senken aber auch direkt beim Kauf einer sanierungsbedürftigen Immobilie kann Eigenleistung viel Geld ersparen. Dennoch überschätzen sich viele Käufer genau in diesem Punkt. Was gedanklich so einfach erscheint, kostet später viel Kraft und häufig noch mehr Zeit. Was kurz und knapp geplant wird, zieht sich häufig in die Länge und gefährdet dadurch nicht nur die Partnerschaft, sondern auch den Finanzierungsplan. Wer an Eigenleistung denkt, sollte am besten zuvor mit anderen sprechen, die das bereits hinter sich haben. So entsteht ein guter Eindruck, was Eigenleistung zeitlich und psychisch bedeuten kann. In der Regel erweist sich eine Eigenleistung von 5 – 10 Prozent noch als realistisch. Alles was darüber hinausgeht, sollte sehr gut durchdacht und überlegt werden.
Das Eigenkapital
Ist die Bonität gut, bieten immer mehr Banken auch Finanzierungen mit wenig oder überhaupt keinem Eigenkapital an. Das hört sich gut an. Macht aber in der Regel wenig Sinn und kann später zu einer Belastung werden. Wer eine Immobilie finanzieren möchte, sollte mindestens 20 – 30 Prozent an Eigenkapital mitbringen. Umso mehr, desto besser.
Nebenkosten einkalkulieren
Gerade die Nebenkosten steigen seit Jahren an. Einige Bundesländer halten sich daran sogar schadhaft. Die Kaufnebenkosten bei Bau und Kauf sind deutlich angewachsen. Hierzu gehören nicht nur alleine die Maklerkosten, sondern auch Kosten für den Notar und vor allem die Grunderwerbssteuer. Im Schnitt sollten Sie für diese Nebenkosten um die 13 Prozent einkalkulieren. Einige Bundesländer liegen hier besonders hoch. So müssen Sie in Brandenburg zum Beispiel mit Nebenkosten um die 16 Prozent rechnen.
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