Nebenbei Traden

Die Fernsehwerbung ist voll von Trading mit Devisen, Rohstoffen und Indizes. Alle versprechen sie, reich zu werden. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Kann ein Arbeitnehmer nebenbei traden und davon ein Zusatzeinkommen erwirtschaften? Das System ist immer gleich. Es wird zunächst ein Demokonto beworben, das unverbindlich getestet werden kann. Dort wird nur mit virtuellem Geld gehandelt, die Kurse sollen aktuell sein, sind jedoch oft zeitverschoben oder anderweitig angepasst. Das Interessante: Auf dem Demokonto macht fast jeder Gewinn. Psychische Gründe sind die Ursache. Wenn ich auf einem solchen Konto 1.000 Euro oder mehr verliere, weiß ich, es ist nicht MEIN Geld. Auf einem realen Konto hingegen sieht die Sache schon ganz anders aus und die Quoten, derer, die zuvor erfolgreich waren, geht bis auf einen Wert unter 12 Prozent zurück. Ich trade also völlig anders.

Die Gründe sind vielfältig. Erfahrung und Zeit sind dabei relevant. Tatsächlich ist es so, dass es 2 – 3 Jahre dauert, bis ein Trader wirklich erfolgreich handeln kann und das Verhältnis zwischen Gewinn und Verlust zu seinen Gunsten ausgleicht. Bis dahin haben viele Unsummen verspielt. Bei dem einen sind es nur 2.000 Euro, bei dem anderen waren es gleich 60.000 Euro. Wer mit dem Traden beginnen will, muss also viel Zeit investieren. Es gibt einige Ausnahmen, die sind aber an einer Hand abzählbar.

Broker auswählen

Alles beginnt mit der Wahl des Brokers. Einige werben mit hohen Zulagen bei der ersten Einlage. Tradee sollten sich immer eines bewusst machen: Der Broker gewinnt immer. Egal ob der Trader verliert. Für jeden Sell oder Buy Vorgang wird so oder so eine Gebühr verhängt. Für den Broker ist es nur wichtig, dass der Kunde handelt. Daher ist schon zu Beginn die Auswahl des richtigen Partners entscheidend. Hilfreiche Informationen dazu, mögen einige bei dem Broker Vergleich von Netzsieger.de finden. Verfallen Sie keinesfalls der Werbung im Fernsehen oder auf anderen Internetseiten. Lassen Sie sich viel Zeit und Ruhe bei der Auswahl.

Ist das abgeschlossen, geht es ans Handeln. Wer bereits mit echtem Geld handelt, sollte sich bewusst machen, dass er jederzeit einen Totalverlust erleiden könnte. Das eingezahlte Geld sollte also entbehrlich sein. Informieren Sie sich über Wirtschaftsdaten und neue Nachrichten. Es gibt zwei Arten zu traden. Einige nutzen vor allem fundamentale Daten (News und Co.) andere die technische Analyse. In der Regel ist die technische Analyse sinnvoller, kommt aber ohne einen Blick auf die Nachrichten nicht aus.

Das System

Wer handeln will, braucht ein System. Und im Internet gibt es tausende von Beschreibungen dazu. Oft sehr verwirrend und meistens wenig stimmig. Jeder versucht zu handeln. Wurde ein paar Mal ein Gewinn erwirtschaftet, halten sich eigne bereits für erfahren und veröffentlichen auf YouTube ein Lehrvideo. Ein fataler Fehler für alle diejenigen, die sich danach richten. Der Verlust ist oft vorprogrammiert.

Auch hier gilt: Lesen Sie sich in seriöse Literatur ein. Nehmen Sie ein Buch zu Hand. Erst wenn Sie die Abläufe verstehen und nachvollziehen können, macht ein Blick in Internetforen Sinn. Für jeden Trader sollte dabei ganz oben auf der Liste das Buch Technische Analyse von John Murphy oder Trading mit Intermarket Analyse stehen.

Die Ausgangsfrage

Doch zurück zur Ausgangsfrage. Ja, damit lässt sich Geld verdienen. Doch es erfordert Geschick, Erfahrung, Nerven und eigenes Geld. Ab 5.000 Euro ist es ratsam. Einstiege mit 50 oder 100 Euro, wie manchmal zu lesen, sind Schwachsinn. Generell sollten Sie auch immer mit einem Totalverlust leben können. Das Trading nebenbei sollte also nur ein teures Hobby zunächst sein. Alles Weitere bringt die Zeit mit sich.