Niedrigzins – Verlust in Milliardenhöhe
Für Sparer bedeutet der Niedrigzins ein Verlust von Milliarden. In den vergangenen Jahren haben Sparer dabei fast 208 Euro pro Kopf verloren, wie eine Studie der Allianz belegt. Insgesamt sind das fast 23 Milliarden Euro. Die Studie zeigt zudem, dass sich das Vermögen der Deutschen im internationalen Vergleich nur mittelmäßig entwickelt. Insgesamt fällt aber sogar ganz Westdeutschland deutlich hinter der Entwicklung und den Erwartungen zurück. Der Niedrigzins wird immer mehr zu einem großen Problem. Hierzulande sind Pensionseinrichtungen und Versicherungen häufig die beliebtes Anlageklasse. Seit dem die Europäische Zentralbank aber die Niedrigzins Politik weiter beibehält, belastet das nicht nur die großen Anleger, sondern vor allem Sparer. Insbesondere die Altersvorsorge, die deutlich an Wert verloren hat. Der Niedrigzins verlangsamt deutlich den Vermögenszuwachs und hat zugleich auch große Auswirkungen auf die entgangenen Zinseinnahmen. Somit beträgt der Zinsverlust pro Kopf alleine 280 Euro in Deutschland.
Niedrigzins: Dickes Minus bei den Einkommen
Private Haushalte, die bisher nur geringe Verschuldungen aufweisen, erleben seit Jahren ein deutliches Minus unter dem Strich. Interessant ist hierbei auch, dass die Deutschen zu denjenigen gehören, die seit Jahren massiv sparen. In anderen Ländern ist das Sparen, also die Geldvermögensbildung bei den Verbrauchern besorgniserregend gefallen. Seit 2013 steigt das Brutto-Geldvermögen in Deutschland nur noch um 4 Prozent. Im internationalen Vergleich führt der Niedrigzins damit zu einer deutlichen Benachteiligung. Obwohl wir Deutschen recht viel zurücklegen, ist durch den Niedrigzins die Vermögensentwicklung enttäuschend. Diese fällt nur noch mittelmäßig aus. Verbraucher in Deutschland legen mehr Geld auf die Bank, als in jedem anderen Land. Dabei sind gerade hier die Zinsen niedriger als in fast allen anderen EU-Staaten. Anlageentscheidungen werden kaum getroffen. Noch zu groß ist die Erinnerung an die Krise von 2007. Vermögen wird nicht mehr investiert, sondern einfach zum Niedrigzins auf der Bank geparkt.
Auf Rekordniveau: Brutto-Geldvermögen
In vielen Ländern stieg das Brutto-Geldvermögen auf ein neues Rekordniveau von fast 118 Billionen Euro. Das sind 9,9 Prozent mehr als im Vorjahr und gleichzeitig das höchste Wachstum seit dem Jahr 2003. 2000 waren es noch gerade einmal 60 Billionen Euro. Die gute Entwicklung liegt zum größten Teil bei der guten Entwicklung der Aktienmärkte in Europa und den USA. Dennoch zogen in Europa viele eher das Geld vom Aktienmarkt ab. Das gleiche lässt sich nach wie vor in der Niedrigzins Phase beobachten. In den USA floss hingegen das Geld wieder in Aktien oder andere Wertpapierklassen. In Europa ist das Vertrauen in Aktien nicht groß. Das jedoch ist genau der falsche Schritt in der Niedrigzins Zeit. So fließ das meiste Geld in Deutschland in Versicherungen und Pensionsklassen. Somit summieren sich die Ansprüche gegenüber den Versicherungsgesellschaften auf fast 36 Milliarden Euro. Das ist etwa 1/3 Mittel mehr als noch vor der Krise im Jahr 2007.
Westeuropa ist mittlerweile, geht es um den finanziellen Vergleich, beinahe das Schusslicht. Das Wachstum ist mehr als mittelmäßig. Sogar der Anteil am weltweiten Geldvermögen ging in Westeuropa deutlich um 1,2 Prozent zurück. Der Vermögenszuwachs lag gerade einmal bei 5,2 Prozent. In Japan waren es trotz dem Atomunglück 5,2 Prozent und in Nordamerika sogar 11,7 Prozent. Das Netto-Geldvermögen, gerechnet Pro-Kopf, liegt bei uns in Deutschland bei 44.280 Euro. International stehen wir damit auf Platz 16. Die Niedrigzins Politik schafft Fakten, die nur wenig Gutes mit sich bringen.
Bild: Almond Dhukka/Flickr.