Schimmel wird zum Problem

Der Deutsche Mieterschutzbund merkt immer wieder an, dass Feuchtigkeitsschäden und Schimmelpilz zu den häufigsten Mängeln bei Immobilien gehören. Meistens gibt es dafür zwei Ursachen, die zum Tragen kommen. Zum einem sind es Baumängel und zum anderen ist es ein falsches Heiz- und Lüftungsverhalten. Gerade bei Mietwohnungen steigen die Schimmelfälle deutlich an. Das führt letztlich häufig zu kontroversen Diskussionen zwischen Vermieter und Mieter. Der Vermieter ist gezwungen zunächst nachzuweisen, dass Baumängel nicht die Ursache für die Schimmelbildung sind. Diese Nachweise erfordern zumeist Gutachten. Bis also überhaupt ermittelt werden kann, weshalb es zu dem Problem gekommen ist, muss zuerst viel Geld investiert werden. Damit ist der Schimmel aber natürlich noch nicht bekämpft. Hierfür müssen weitere Investitionen erfolgen. Dass ein Mieter falsch gelüftet hat, ist oft nur schwer nachzuweisen. Selbst wenn ein Nachweis erbracht werden kann, bedeutet das nicht automatisch, dass der Mieter auch zur Schadensbegrenzung finanziell herangezogen werden kann. Doch es gibt durchaus einige Alternativen, um zumindest ein falsches Lüftungsverhalten von Beginn an zu unterbinden.

Lüftung nicht mehr dem Mieter überlassen

Die meisten Vermieter haben mit dem Schimmelproblem zu kämpfen. Ohnehin sind die Renditen bei einer Fremdvermietung in Deutschland sehr gering. Kommen dann noch Probleme wie Feuchtigkeit und Schimmel hinzu, setzt das einen Vermieter doppelt unter Druck. Auf der einen Seite kostet die Ursachenforschung und die spätere Beseitigung viel Geld. Auf der anderen Seite steht der Mieter, der bei Schimmel zumeist seine Mietzahlung kürzt.

Aus diesem Grund setzen immer mehr Vermieter auf dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Der Vorteil dieser Anlagen besteht in der einfachen Montage (es müssen keine Rohrleitungen verlegt werden) sowie der einfachen Wartung der Lüftungsgeräte. Eine 80 m²-Wohnung kann ohne großen Aufwand in nur einem Tag mit einer solchen dezentralen Lüftungsanlage ausgestattet werden. Die Kosten dafür sind überschaubar.

Vorteile einer dezentralen Lüftungsanlage

Wer auf eine Lüftungsanlage setzt, schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe. Fortan sorgen die dezentralen Anlagen für eine automatische Belüftung der Räume. Der Bewohner hat also immer frische und hygienisch saubere Luft, ohne dass er die Fenster öffnen muss. Dadurch kommt es auch zu einer Vorbeugung gegen Schimmel. Neben diesen wichtigen Faktoren verfügen dezentrale Lüftungsanlagen aber auch über eine Wärmerückgewinnung (bis zu 91 Prozent). Dies bedeutet, dass die Wärme der Raumluft im Lüftungssystem erhalten bleibt und der frischen Luft von draußen abgegeben werden kann. Die Heizkosten können somit gesenkt werden, da die Wärme nicht wie beim Stoßlüften verloren geht. Frische warme Luft strömt somit in die Wohnung und sorgt für eine gute Luftqualität.

Vermieter sollten beachten

Generell sollte unbedingt beachtet werden, dass Vermieter an das Lüftungsverhalten des Mieters keine überzogenen Anforderungen stellen dürfen. So sehen die Gerichte ein dreimaliges Lüften als ausreichend an. Durch die immer dichter werdende Gebäudehülle findet im Gegensatz zu früher kein natürlicher Luftaustausch mehr statt. Empfohlen wird daher noch deutlich öfters zu lüften, was gerade nachts nicht möglich ist – das Schimmelrisiko steigt. Ebenfalls kann ein Vermieter kaum überprüfen, ob die nasse Wäsche direkt in den geschlossenen Räumen getrocknet wird, was ebenfalls zu einer starken Feuchtigkeitsbildung führt. Aus diesen Gründen ist eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nicht nur eine der besten Alternativen, sondern kann sogar durch den Wärmeerhalt auch nachhaltig Heizkosten senken. Langfristig müssen sich Vermieter daher nicht mehr um das Lüftungsproblem mit Mietern kümmern. Alles verläuft automatisch. Der Mieter ist zudem ebenfalls erfreut. Er hat immer frische und saubere Luft und spart sogar bei den Energiekosten, weil er seine Heizungswärme nicht mehr durch die Fenster verliert.

 

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