Schweizer Finma wird mächtiger

Über die Grenzen hinaus ist die Schweizer Finanzaufsicht Finma bekannt. Die Machtfülle hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Doch nach und nach regen sich Unmut und Widerstand. Interessant dabei ist, dass die Kontrolleurin Héritier Lachat selbst vor der Kontrolle warnte. Mit den Worten „Wir haben den Punkt eines noch nie da gewesenen Staatseingriffes erreicht“, machte die Präsidentin der Finma vor der Bankiersvereinbarung auf sich aufmerksam. Dabei merkte sie an, dass die Märkte sich beinahe Mikromanagen lassen.- Jedes Signal sondert dabei einen Preis ab. Aber nicht die Werte, die wir haben wollten. Für die Finma besteht eine gute Regulierung vor allem darin, klare und übersichtliche Rahmenbedingungen zu setzen. Eine gute Überwachung sei damit einzugrenzen, dass man eingreift, wenn bestehende Grenzen überschritten wurden. Dabei müsse aber Handlungsfreiheit entsprechend gewährt werden.

Mächtigste Frau des Landes

Dabei ist die Präsidentin der Finma mittlerweile die mächtigste Frau in der Schweiz. Sie wirkt so freundlich durch ihre Brillengläser, dass man ihr das kaum zutrauen möge. Die Finma überwacht alle und setzt die Bedingungen für den Handel. Immerhin macht der Finanzsektor fast 1/10 des Landes aus. Der Finma kann nicht einmal durch den Bundesrat des Landes Weisungen erteilt bekommen. Eine vollkommende Machtfülle.

Dennoch gastiert Unmut über die Finma bei den Anwesenden. Immerhin gaben die Handlungen in den letzten Jahren durchaus Anlass zu Beunruhigung. Etwa, als die Finma der UBS mitteilte, sie dürfte keine neuen Akquisitionen mehr tätigen. Oder auch, als die Finma jede neue Geschäftsinitiative zunächst einsehen wollte und die Durchführung von einer Bewilligung abhängig machte. Vielen scheint es dabei so, als ob die Finma mittlerweile in einigen Banken das Co-Management übernommen haben. Eine heikle Sache, wenn die Aufsichtsbehörde so nah an dem operationellen Geschäft ist. Man könnte sogar davon ausgehen, dass die Behörde bei einer schlechten Situation eine Mithaftung tragen müsste …

 

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