US-Immobilienmarkt schwierig

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Das zweite Quartal 2022 überschneidet sich mit dem Beginn der traditionellen Frühjahrssaison für Hauskäufe, und auch in diesem Jahr verspricht es ein hart umkämpftes Jahr zu werden, in dem sich die Käufer/innen um die immer noch begrenzte Anzahl an Immobilienangeboten streiten. Hier ist die Einschätzung von Experten, wie der Immobilienmarkt in den kommenden Monaten aussehen wird.

Steigende Hypothekenzinsen sorgen für eine weitere Verknappung des Angebots
Die wichtigsten Trends, die es in diesem Quartal zu beachten gilt, sind die Hypothekenzinsen und die Immobilienpreise. Es wird erwartet, dass sowohl die Zinsen als auch die Preise steigen werden, aber die schnell steigenden Hypothekenzinsen dürften den Druck auf das Wachstum der Immobilienpreise etwas verringern.

„Das Einzige, was mir Sorgen bereitet, ist die Erosion der Erschwinglichkeit von Häusern und Wohnungen, insbesondere angesichts des Anstiegs der Hypothekenzinsen in den letzten Monaten“, sagt Frank Nothaft, Chefökonom bei CoreLogic.

Käufer/innen müssen nicht nur mit höheren Hypothekenzinsen rechnen, die zu größeren monatlichen Zahlungen führen, sondern der starke Anstieg der Immobilienpreise im letzten Jahr bedeutet auch, dass diese Käufer/innen mehr Geld zur Verfügung haben müssen, um den Kaufvertrag abzuschließen.

„Ich bin ein wenig besorgt, dass sich die Erstkäufer von Eigenheimen zurückziehen werden“, sagt Nothaft und meint damit, dass die höheren Preise in Verbindung mit den höheren Hypothekenzinsen einige potenzielle neue Hausbesitzer aus dem Markt drängen könnten.

Da aber auch die Mieten in vielen Märkten steigen, wägen immer mehr Menschen die Kosten für die Miete gegenüber dem Eigentum an einem Haus ab. „Ich denke, dass der Markt auch im zweiten Quartal gut aussehen wird, denn schau dir an, was mit den Mieten passiert ist“, sagt Nick Bailey, Präsident und CEO von RE/MAX. Bailey fügt hinzu, dass höhere Mieten das Mieten weniger erschwinglich machen und einige dazu bewegen könnten, stattdessen zu kaufen.

Anhaltend geringer Wohnungsbestand
Die Rohstoffkosten sind nach wie vor hoch und die Bauunternehmen haben weiterhin Schwierigkeiten, mit der Nachfrage der Hauskäufer Schritt zu halten.

„Es ist kein Geheimnis: In den USA fehlen schätzungsweise 4 bis 6 Millionen Wohnungen“, sagt Bailey. „Obwohl die Zahl der Neubauten so hoch ist wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, kommen sie nur langsam in Gang. Es gibt einen Rückstau und einen Wohnungsmangel.“

Außerdem, so Nothaft, könnten steigende Hypothekenzinsen die jetzigen Hausbesitzer, die sich sonst verkleinern würden, ermutigen, an ihrem Platz zu bleiben.

„Wenn du ein Hausbesitzer bist und eine 3-Prozent-Hypothek mit festem Zinssatz oder eine 2-Prozent-Hypothek mit 15-jähriger Zinsbindung hast“, sagt er, „könnten die höheren Hypothekenzinsen einen gewissen Lock-in-Effekt haben, der einige potenzielle Hausverkäufer dazu veranlasst, eine Pause einzulegen und zu diesem Zeitpunkt nicht zu verkaufen.“

Der Verzicht auf eine so niedrig verzinste Hypothek, selbst für ein möglicherweise zu großes Haus, könnte auf lange Sicht teurer sein, als an Ort und Stelle zu bleiben.

Der Wettbewerb unter den Hauskäufern bleibt hart
Obwohl die Verkäufe von Eigenheimen im ersten Quartal leicht zurückgegangen sind, könnte das nur ein saisonales Muster sein. Die meisten Experten gehen davon aus, dass im Frühjahr so viele Immobilientransaktionen wie nie zuvor stattfinden werden.

„Wir werden wahrscheinlich weiterhin diese außerordentlich angespannten Bedingungen auf dem Immobilienmarkt erleben“, sagte Nothaft.

Im Februar 2022 wurden Häuser laut RE/MAX-Daten landesweit in durchschnittlich 35 Tagen verkauft. In Nashville, dem wettbewerbsintensivsten Markt in diesem Monat, lag diese Zahl sogar bei nur 14 Tagen.

Solch kurze Abschlusszeiten können es für Erstkäufer/innen besonders schwierig machen, sich zu behaupten.

Ratschläge für Käufer/innen und Verkäufer/innen
Der Markt wird auch in diesem Frühjahr hart umkämpft sein, deshalb betont Nothaft, dass es für Käufer/innen wichtig ist, sich gut vorzubereiten. Er empfiehlt unter anderem folgende Maßnahmen:

Vorqualifizierung oder Vorgenehmigung für eine Hypothek
Recherchiere die Nachbarschaft, in die du ziehen willst
Bei der Suche nach Immobilien die „Muss“- und die „Soll“-Eigenschaften unterscheiden
Und vor allem: Warte nicht mit dem Kauf, wenn die Zahlen jetzt für dich zu stimmen scheinen.

„In einem Jahr werden die Hypothekenzinsen wahrscheinlich noch höher sein und die Immobilienpreise noch höher“, sagt Nothaft. Der Markt könnte dich zurücklassen, wenn du versuchst, auf günstigere Bedingungen zu warten.

Für Verkäufer/innen ist es immer noch eine gute Idee, dafür zu sorgen, dass ihre Immobilie für Käufer/innen attraktiv ist und dass ihre Preisvorstellung angemessen ist. Außerdem solltest du wissen, wohin du als Nächstes gehst, sei es, dass du eine andere Immobilie kaufst, während du deine jetzige verkaufst, oder dass du eine Mietwohnung in Aussicht hast.

Unterm Strich
Auch in diesem Frühjahr wird es wieder viel zu tun geben, und die Käufer/innen müssen gut vorbereitet sein, um zuzuschlagen, wenn geeignete Objekte verfügbar werden. Die Trends, die die ganze Zeit über zu beobachten waren, werden auch weiterhin anhalten – aber die steigenden Hypothekenzinsen könnten den Markt unter Druck setzen, sich anzupassen.