USA sind marode

Gasexplosionen sind in den USA nichts außergewöhnliches und schaffen es kaum noch in die Nachrichten …

Deutschland investiert seit Jahren wenig Geld in die bestehenden Infrastrukturen. Das Ergebnis kennen wir alle. Doch was die Auswirkungen von fehlenden Investitionen tatsächlich bedeuten können, zeigt sich am besten in den USA. Dort wurde ähnlich wie bei uns nur noch sehr wenig in Straßen, Brücken und anderen Infrastrukturen investiert. Heute zeigt sich in den USA ein erschreckendes Bild. Das Land ist sprichwörtlich marode. Brücken, die wanken, Straßen die an Zustände wie in Rumänien erinnern und Wasserleitungen, die schon seit Jahren lecken. Doch für die Instandsetzung der Infrastrukturen fehlen in den USA Milliarden. So wundert es nicht, dass die Schäden jedes Jahr zunehmen. Bestes Beispiel ist der Brückeneinsturz, der mehrere Autos in die Tiefe riss. Damals im Jahr 2013 gaben die maroden Stahlträger der Skagit Brücke (Bundesstaat Washington) nach, die Brücke stürzte ein. Ein Szenario, das mittlerweile auch jederzeit in Deutschland stattfinden könnte.

USA – Marode in jedem Bundesstaat

Es sind aber nicht nur die Brücken und Straßen, die für Entsetzen sorgen. Es sind auch die Infrastrukturen, die eben nicht direkt wahrgenommen werden. Dazu gehören zum Beispiel die Wasserleitungen. Faktisch alle 2 Minuten platzt in den USA eine solche. Warum? Es wurde über Jahr nichts oder nur ungenügend in die Wartung investiert. Dabei könnte die Politik doch so einfach von den Unternehmen lernen. Jeder Unternehmer wird immer eine bestimmte Größe in Wartung und Forschung der eigenen Infrastrukturen investieren. Viele Staaten unterlassen aber genau das. In den USA zeigt sich das wahre Ausmaß praktisch überall. Die Infrastruktur ist nicht nur marode, sondern auch veraltet. Besonders schlimm sieht es bei den Atomkraftwerken aus. Eine direkte Katastrophe würden diese vermutlich keinesfalls überstehen. Das Problem ist aber vielmehr, dass dieses auch mittlerweile auf Deutschland übertragbar ist. Auch bis uns zu Lande wurde in den letzten Jahren so viel eingespart, dass es irgendwann zu einem großen Platzen kommen dürfte. Dann sind Aufwendungen in einer noch unbekannten Höhe notwendig, die zu schmerzhaften, finanziellen Belastungen führen. Die USA sind aktuell nicht in der Lage, die marode Substanz zu ersetzen. Die finanziellen Aufwendungen dafür wären jenseits jeglicher Vorstellung. Experten sprechen von Billionen von Dollar. Unbezahlbar. So wird auch weiterhin in Kauf genommen, das Brücken einstürzen und unter Umständen Menschen begraben werden.

Deutschland und seine Brücken

Unsere Brücken werden in Deutschland ständig geprüft. Dabei sind die Anforderungen an Sicherheit und Co. in den letzten Jahren deutlich nach unten geschraubt worden. Ansonsten hätten zahlreiche kleine und große Brücken längst gesperrt werden müssen. Jede 5. Brücke gilt bei uns bereits als marode und dürfte eigentlich nicht mehr genutzt werden. Alle anderen Brücken werden gerade einmal mit ausreichend bewertet, sind also kurz vor dem Übergang zum maroden Zustand. Nur gerade einmal 19 Prozent aller Brücken würden bei Tests als gut abschneiden. Häufig handelt es sich dabei um erst kürzlich fertiggestellte Brücken, in denen aber danach ebenfalls nur wenig Wartungsaufwand floss. Der Kreislauf schleißt sich auch hier irgendwann.

Gasleitungen explodieren

In den USA sind auch die Gasleitungen von dem Zustand betroffen. Es fehlt das Geld um zu Flicken. So explodiert schon einmal hier und da eine Gasleitung. Einige Explosionen schaffen es in die Weltmedien, wie zuletzt im Jahre 2010 als eine Gas-Leitung in einem Vorort von San Francisco zu einer brennenden Apokalypse führte. Die vielen kleinen Explosionen werden aber längst nicht mehr erwähnt. Lösungen für die maroden Probleme gibt es weder in den USA noch bei uns.

Bild: Scallop Holden/Flickr.