Umschuldung Teil 2
Im ersten Teil hatten wir uns bereits intensiv mit der Umschuldung beschäftigt. Im Vordergrund stand dabei zunächst die genaue Kalkulation, die vor einem Vertragsabschluss erfolgen soll. Selbst wenn eine Umschuldung noch so dringend ist, sollten Sie sich immer vorab genügend Zeit lassen. Ein Kredit Vertrag ist immer ein Bündnis für viele Jahre, in einigen Fällen sogar lebenslang.
Manchmal dient eine Umschuldung nicht nur dazu, um an günstigere Konditionen zu gelangen, sondern dazu, um die monatlichen Tilgungsraten zu reduzieren. Gründe kann es dafür zahlreiche geben.
Luft holen
Ein wenig anders kann das natürlich aussehen, wenn es darum geht, Luft zu schaffen. Sind die zahlreichen Kreditverträge eine finanzielle Belastung geworden und es muss unbedingt Luft geholt werden, bietet sich eine Umschuldung an. Hier geht es vor allem darum, alle bestehenden Darlehen in einen Kredit zu fassen und die monatlichen Verpflichtungen klein zu halten. Der Kredit soll also so lange wie möglich gestreckt werden.
Generell gilt im Vorfeld hierbei, sich über die eigenen finanziellen Möglichkeiten bewusst zu werden. Was bleibt am Monat übrig? Vergessen Sie hierbei keinesfalls ein Reservepolster zu schaffen. Geht die Waschmaschine oder das Auto kaputt, sollte hierfür immer eine Rücklage angespart werden. Neben dieser Rücklage sollte natürlich nicht der gesamte monatliche Freiraum für die Rückzahlung in Anspruch genommen werden. Schaffen Sie sich so viel Luft wie nur möglich, um an noch schlechteren Tagen keine bösen Überraschungen zu erleben.
Dispo ist wie ein Besuch beim Teufel
Der Dispo beim Girokonto ist eine pure Verlockung. Schnell sind es 50 Euro im Minus. Aber da geht noch mehr. Im Laufe der Zeit werden dann aus den 50 Euro im Minus einige Tausend Euro, die mit dem Dispo beansprucht werden. Bei Zinsen bis zu 17 Prozent im Einzelfalle für jede Bank ein tolles Geschäft. Für Sie als Kunden hingegen eine Liaison mit dem Teufel. Ist der Dispo bereits bei mehreren Tausend Euro im Minus, ist auch hier eine Umschuldung sinnvoll. Die Kreditzinsen sind so niedrig wie nie zuvor. Selbst bei einem Kredit mit höheren Zinsen (infolge einer nicht ganz so guten Bonität) kann die Umschuldung sich deutlich im Plus auswirken. Beim Dispo sind Sie mit einer Umschuldung generell immer gut beraten.
Wo soll die Umschuldung erfolgen
Generell gibt es dafür kein Patentrezept. Fakt ist jedoch, dass die Umschuldung erheblich günstiger sein soll, als die bestehenden Kredite. Es ist durchaus möglich, bei der Hausbank (bei der die alten Kredite abgeschlossen wurden) eine Umschuldung vorzunehmen. Allerdings reagieren viele Kundenberater darauf nur sehr zögerlich. Schließlich würden dieser die alten, für die Bank gewinnträchtigen, gegen neue, weniger gewinnträchtige eintauschen müssen. Sinnvoller ist daher meistens eine Fremdbank, die sich zum Beispiel über einen Vergleich finden lässt.
Zusammenfassung
Vor einer Umschuldung sollten Sie die bestehenden Kreditverträge zusammenfassen. Wie hoch sind die Raten, wie lang die Laufzeit, wie hoch der Effektivzins? Wird eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangt und wenn ja, wie hoch ist diese genau?
Nun sollten Sie ermitteln, welche finanziellen Möglichkeiten im Monat bestehen. Denken Sie daran, immer genügend Luft und Reserven zu schaffen.
Sind diese Punkte geklärt, können nun Kreditangebote (zum Beispiel über einen Vergleich) abgefragt werden. Doch auch hier gilt: Genau nachrechnen und Effektivzins vergleichen.
Bild: Miran Rijavec-Flickr.