Neuromarketing im eCommerce

Neuromarketing gehört schon längst zum Standard im eCommerce. Die Frage im Vordergrund lautet dabei immer wieder, ob es rationale Kaufentscheidungen gibt. Im Neuromarketing wurde erkannt, dass die meisten Käufe durch Emotionen ausgelöst werden, also weniger rational ausfallen. Ein Produkt muss also nicht perfekt sein und könnte sogar technische Fehler aufweisen. Hersteller die zum Beispiel hingegen technisch perfekte Fernseher mit neuster Technik nur kühl präsentieren, bieten dem Käufer kein wirkliches Erlebnis. Die Folge: Die Umsätze bleiben gering. Das Produkt könnte sogar zum Ladenhüter werden, auch dann, wenn es zu den besten seiner Klasse gehört.

Neuromarketing wird immer wichtiger

Im Neuromarketing lernen wir vor allem eins. Nicht das Produkt als solches entscheidet, sondern das Marketing und die Präsentation. Der Käufer sucht in der Regel nicht direkt nach einem perfekten Produkt, sondern nach einem perfekten Einkaufserlebnis. Beim Kaufen versuchen wir Entscheidungen rational zu treffen. Das gelingt uns jedoch in nur sehr wenigen Fällen. Das Unterbewusstsein wirkt viel stärker auf uns ein, als uns bislang bewusst wurde. Neuromarketing im eCommerce soll Anreize schaffen und Aufzeigen wie Menschen beim Kaufen agieren. Studien und wissenschaftliche Tests rund um unser Gehirn zeigten eine Besonderheit.- Unser Gehirn reduziert beim Denken seine Leistung auf ein Minimum und schafft so Raum für Routine und Gewohnheit. Ein Punkt, der seit Beginn der Menschheit unser Überleben sicherte. Durch die Minimierung im Gehirn sind wir in der Lage richtige Reaktionen in nur kurzer Zeit treffen zu können. Diese Erkenntnis ist ein besonderer Kern im Neuromarketing.

Welche Gedanken entstehen

Beim Neuromarketing im eCommerce geht es vor allem darum, welche Gedanken Mann und Frau beim Anblick einer neuen Sache haben. Der deutsche Conversions-Experte André Morys brachte es in einer Rede auf einen klaren Punkt: „Tötet es mich? Kann ich es essen? Kann ich Sex damit haben?“. Diese Aussagen und die weiteren Erkenntnisse im Neuromarketing zeigen, wie sehr das Automatisieren von Handlungen unser tägliches Leben bestimmen und beeinflussen. Das Besondere hierbei: Es geschieht völlig unbewusst und wird zu einer automatischen Routine, die wir vielfach gar nicht hinterfragen. Wer sich jahrelang in einer Wohnung gelebt hat und nun eine neue bezieht, benötigt zunächst einige Tage, um sich an die neue Situation zu gewöhnen und die Reflexe und Handlungen anzupassen. Eine Erkenntnis, die für das Neuromarketing im eCommerce besonders hilfreich ist. Denn die dazu nötige Erfahrung kommt aus dem Unterbewusstsein.

Gehirn großer Spritfresser

Im Neuromarketing wurde festgestellt, dass nicht einmal 0,001 Prozent aller Informationen von außen unser Bewusstsein erreichen. Damit werden nur die wirklich wichtigen Informationen herausgefiltert. Das Gehirn soll bei jedem Vorgang entlastet werden. Eine komplizierte Rechenaufgabe, die im Gehirn durchgeführt wird, verlangt bereits 20 Prozent unserer Körperenergie. Und das, obwohl unser Gehirn nicht einmal 2 Prozent unseres Körpergewichtes ausmacht.

Die Kaufentscheidung

Durch das Neuromarketing im eCommerce ist es möglich, Kaufentscheidungen zu beeinflussen und Produkte für uns zu einem Erlebnis werden zu lassen. Mehr dazu, haben wir im 2. Teil aufgeführt.

Bild: Quixote Costa Rica-Flickr.