Start-Up Wachstum in der Hauptstadt
Gründer lieben Berlin. Immer mehr Start-ups zieht es in die Hauptstadt. 2015 lässt sich dabei als ein Rekordjahr bezeichnen. Noch nie gab es für Gründer und deren Ideen so viel Startkapital. Im direkten Vergleich zu den beliebtesten europäischen Städten wie zum Beispiel London, liegt Berlin bei den Start-ups erstmals vorne. Das hat mehrere Gründe. Zu einem liefert die Metropole an der Spree eine gute Infrastruktur, zum anderen finden Gründer günstige Büromieten und ein viel einfacheres Steuersystem, als in England vor. Trotz aller Vorteile, bleibt die Sorge um die Finanzierung bei Gründern ganz oben auf der Liste. Interessant sind vor allem die größeren Immobilienunternehmen für Büromieten. So hat sich zum Beispiel das globale Beratungsunternehmen JLL als eines der führendsten Gewerbeimmobilienvermittler in Berlin und vielen weiteren deutschen Städten etablieren können.
Berlin als neue Start-up Hauptstadt
Keine andere Stadt in Deutschland, konnte 2015 so viel junge Start-ups anlocken. In keiner anderen wurde mehr Risikokapital investiert. Bereits im ersten Halbjahr waren es über 1,4 Milliarden Euro. In England waren es im gleichen Zeitraum gerade einmal 1,1 Milliarden Euro. Damit erreicht die Risikokapitalfinanzierung in Deutschland einen neuen Höhepunkt. Dennoch gibt es auch Schattenseiten. So suchen vor allem Start-ups, die auf Internetdienstleistungen basieren, im Ausland eine Heimat und kehren Deutschland den Rücken. Die Rahmenbedingungen sind nicht ausreichend. Letzteres wird aber auch vielfach von anderen Start-ups kritisiert. Obwohl diese Kritik seit Jahren zunimmt, ist aber im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013 dreimal so viel Geld in Deutschland investiert worden. Den Start-ups kommt vor allem die Niedrig-Zinsphase in Deutschland zu Gute. Auch auf dem Immobilienmarkt lässt sich für kleine Anleger kaum noch etwas verdienen. Umso mehr Kapital wandert daher zu den Gründern. Das Risiko ist prozentual zwar deutlich größer, verspricht unter dem Strich aber auch höhere Renditen. Zahlreiche Risikokapitalgeber haben in Berlin bereits ihren Sitz.
Start-up Städte
In Deutschland ist das Ranking der Start-up Städte übersichtlich verteilt. Ganz vorne liegt derzeit Berlin, gefolgt von Hamburg und Köln. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten schafft es Berlin auf Platz 5 und Hamburg auf Platz 6.
Finanzierung größtes Sorgenkind
Die meisten Gründer sehen aber für sich die Wahl des Firmensitzes als gar nicht einmal so relevant an. Ohnehin liegen die größten Sorgen und Gedanken bei einem Start-up auf das Zustandekommen der Finanzierung. Die klassischen Banken spielen dabei kaum noch eine Rolle. Kleinere und mittlere Start-ups, wählen immer öfters den Weg über Crowdfunding-Plattformen. Für die Gründer der einfachste Weg, Startkapital einzusammeln. Für Investoren oft jedoch der gefährlichste Weg der Investition. Die Regierung hat sich bereits seit Jahren die Verbesserung der Wachstumsfinanzierung für Startups auf die Agenda geschrieben. Umgesetzt wurde jedoch bislang kaum etwas.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Bedenklich sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Über 33 Prozent der Start-ups kritisieren diese derzeit. Aber auch das politische Handeln wird in Deutschland mit großer Sorge gesehen. Zu sehr mische sich die Politik in die Wirtschaft ein. Dennoch sehen die meisten Gründer die Rahmenbedingungen vor allem in der Berliner Metropole als gut an.
Bildquellenangabe: Lupo / pixelio.de