Fallende Immobilienpreise möglich?
Es gibt erste Anzeichen, dass die Immobilienpreise in den kommenden Monaten leicht fallen könnten. Das könnte selbst für Großstädte wie München gelten. Der Immobilienmarkt hat längst den Preisgipfel erreicht, sinkende Preise könnten die Auswirkung sein. Mit einem Blick zurück erkennen wir, dass die Immobilienpreise in den letzten Jahren nur den Weg nach oben kannten. Viele Objekte sind mittlerweile überteuert.
Wer aktuell eine Eigentumswohnung oder ein Haus in einer größeren Metropole kaufen möchte, sollte genau hinsehen. Abwarten könnte eine Option sein. Erste Anzeichen, die auf einen möglichen Preisrückgang hindeuten, gibt es bereits. Viele Käufer gehen aktuell noch davon aus, dass die Preise weiter steigen würden. Das könnte sich aber schnell zu einem Irrglauben werden. Was die ersten Anzeichen für fallende Immobilienpreise sind, haben wir einmal folgend zusammengetragen.
Immobilienpreise – Bauzinsen im Blick
Nach wie vor ist der Leitzins in der EU bei 0 Prozent. Dennoch zeichnet sich ganz langsam ab, dass die Bauzinsen wieder steigen. So zum Beispiel beim Baugeld mit einer Zinsbindungsfrist von 10 Jahren. Auf 2017 lagen die Zinsen hierbei noch um die 1,2 Prozent zum Teil. Mittlerweile ist der günstigste Baukredit um die 1,42 Prozent zu finden. Ein ganz wichtiger Blick sollte dazu auch auf die Anleihenmärkte erfolgen. Sollten dort die Zinsen weiter steigen, würde das auch automatisch die Refinanzierung der Hypothekenbanken verteuern. Gemeinhin bedeutet das, die Zinsen und Konditionen für ein Immobiliendarlehen würden steigen bzw. sich ändern.
Vergessen werden darf hierbei nicht, dass die Europäische Zentralbank 2019 den Leitzins langsam anheben könnte. Die Folge wäre ein Anstieg der Zinsen. Eine Regel besagt, wird das Baugeld teurer, steigt damit die monatliche Belastung für den Käufer und die hohen Zinsen drücken im Allgemeinen die Kaufpreise.
Immobilienpreise – Mehr Wohnungen im Angebot
Die Bautätigkeit wird bei den hohen Immobilienpreisen immer zeitversetzte Auswirkungen haben. Im Jahr 2017 wurden zwar nur wenige Wohnungen neu gebaut, aber immerhin sollen es um die 300.000 gewesen sein. 2018 verzeichnet sich eine deutlich höhere Zahl bei den Baugenehmigungen. Darunter fallen nicht nur Einfamilienhäuser, sondern auch Mehrfamilienhäuser. Folgt man diesen Zahlen, lässt sich dabei eine langsame Annäherung an einer gleichgewichtigen Entwicklung erkennen.
Weniger ziehen in die Städte
In den letzten Jahren war ein besonders starker Trend zu erkennen. Immer mehr Menschen zog es direkt in die großen Metropolen. Blicken wir dazu auf die großen Städte wie Stuttgart oder München, nehmen die Zahlen langsam ab. So schrumpfte die Bevölkerung zum Beispiel in München im Jahr 2017 um etwa 0,4 Prozent. In den meisten größeren Metropolen nehmen die Zahlen also ab, nur in wenigen Städten ist ein weiterer Anstieg (z.B. Frankfurt, Leipzig) zu erkennen.
Immobilienpreise sinken bereits
Die ersten Anzeichen für fallende Immobilienpreise bleiben oft unbemerkt. Der Vorgang erfolgt schleichend und langsam und wird daher meistens kaum wahrgenommen. So sinken augenblicklich die Preise für Bestandsimmobilien in Deutschland. Ein leichter Rückgang ist im Hauspreisindex (siehe Kreditplattform Europace) zu erkennen. 0,22 Prozent beträgt der Rückgang gegenüber dem Vormonat. Bei den Immobilienpreisen für Ein-und Zweifamilienhäuser lag der Rückgang sogar im einstelligen Bereich. Bei den Eigentumswohnungen lag der Schnitt bei 0,04 Prozent.
Generell ist es aktuell noch so, dass der Bedarf am Immobilienmarkt (Wohnimmobilien) höher ist als das Angebot. Das zeigt sich vor allem in den weiterhin steigenden Mieten in den Großstädten. Dennoch gebe es auf den anderen Seiten immer mehr Anzeichen für fallende Immobilienpreise.
Fallende Immobilienpreise und mögliche Auswirkungen
Besonders für Käufer, die jetzt kaufen wollen, kann sich eine Kehrtwendung als Fatal herausstellen. Die Gefahr eine überteuerte Immobilie zu finanzieren/kaufen steigt an. Wird dazu noch eine teure Finanzierung abgeschlossen, steigt damit das Risiko, das Objekt nach 10 Jahren nicht mehr mit Gewinn verkaufen zu können.
Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zunächst nur leichte Anzeichen zu erkennen sind, die als Warnung dienen. Käufer sollten also vorsichtig vorgehen, unter Umständen den Markt zunächst beobachten. Besonders die Zahlen zu den Baugenehmigungen für 2018 sind noch fragwürdig. Zwar könnte es hier zu einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr kommen, gleichzeitig gibt es aber auch hin und wieder Anzeichen, das sich daraus kein Bauboom entwickelt.
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