Immobilienmakler – Voraussetzungen
In den Medien werden seit längerer Zeit Serien und Reportagen rund um den Immobilienmakler präsentiert. Doch Vorsicht: Diese Berichte haben mit der Wirklichkeit absolut nichts zu tun. Auch die grundlegende Frage, die für viele interessant sein dürfte, wird dabei kaum beantwortet.- Wie und unter welchen Voraussetzungen können Interessierte überhaupt Immobilienmakler werden? Genau mit diesem konkreten Punkt möchten wir uns einmal heute beschäftigen. Bevor wir auf die rechtlichen Details eingehen, sollten wir zunächst einen Blick auf die persönlichen Voraussetzungen werfen.
Immobilienmakler – Das sollten Sie mitbringen
Folgende Punkte sind als Immobilienmakler besonders wichtig und sollten bereits im Bewusstsein verankert sein.
- Freude am Umgang mit Menschen
- Verkaufs- und Verhandlungsgeschick
- Gutes Deutsch (Fremdsprache Englisch sollte beherrscht werden)
- Gute Ausdrucksweise
- Mathematikkenntnisse
- Führerschein
- Menschenkenntnisse
- Organisationstalent
Besonders Fremdsprachen rücken für den Immobilienmakler in den Vordergrund. Ganz oben auf der Liste stehen Englisch und Russisch. Längst sind die Zeiten vorbei, als die meisten Kaufinteressenten nur aus der näheren Umgebung stammten. Durch die steigenden Immobilienpreise und den Boom auf dem deutschen Markt, kommen immer mehr internationale Käufer und Mieter zu uns.
Beweglichkeit (Führerschein) ist natürlich ein Muss, genauso wie eine passende Ausdrucksweise und ein gewisses Organisationstalent.
Immobilienmakler – Weitere Voraussetzungen
Bevor nun auf die weiteren, elementaren Voraussetzungen eingehen, sei vorweg gesagt, dass es sich beim Immobilienmakler um keinen Ausbildungsberuf handelt. Dennoch sind die Zugangsvoraussetzungen höher als in anderen Bereichen. Grundsätzlich kann nur derjenige Immobilienmakler werden, der keine Vorstrafen hat. Ebenso dürfen keine Steuerrückstände bestehen. Um als Immobilienmakler arbeiten zu können, müssen Sie bei Ihrem örtlichen Gewerbeamt den Gewerbeschein nach § 34 c Gewerbeordnung beantragen. Ein polizeiliches Führungszeugnis muss vorgelegt werden. Es darf also weder eine Vorstrafe, noch ein Gewerbeverbot oder in den letzten Jahren ein Insolvenzverfahren durchgeführt worden sein. Der Antragsteller muss als Immobilienmakler seine Zuverlässigkeit (dazu gehören auch geordnete finanzielle Verhältnisse) nachweisen können. Die Preise für den Gewerbeschein nach § 34 c liegen je nach Landkreis unterschiedlich, bewegen sich aber in der Regel um die 200 Euro. Können in einigen Fällen aber deutlich höher liegen.
Immobilienmakler – Unterlagen für 34c
- Führungszeugnis
- Gewerbezentralregisterauszug
- Auskunft in Steuersachen
- Mietvertrag über die Betriebsstätte
- Bestätigung vom Insolvenzgericht
- Kopie Schuldnerkartei
Je nach Ort der Behörde können weitere Unterlagen erforderlich werden.
Wie werde ich zum Immobilienmakler ausgebildet
Auch wenn der Immobilienmakler kein Ausbildungsberuf im klassischen Sinne ist, bietet sich dennoch eine profunde Ausbildung an, die zudem nach Abschluss über die IHK geprüft werden kann. Die sogenannte Immobilienmakler-Ausbildung vermittelt die wichtigsten Kenntnisse, um überhaupt in der Branche Fuß zu fassen. Die Tätigkeit besteht nicht einfach nur daraus, Wohnungen und Häuser einem Interessenten zu präsentieren. Es gehört viel mehr dazu. Auch für Quereinsteiger lohnt sich die Immobilienmakler Ausbildung. Die Verdienstmöglichkeiten sind gut für alle, die über entsprechendes Fachwissen und Leistungsbereitschaft verfügen. Immobilienmakler gehören auch heute noch zu den Top-Verdienern. So liegt das Einstiegsgehalt oft bei 35.000 Euro. Immobilienmakler, die sich weiter spezialisieren können sogar deutlich mehr verdienen. Häufig setzt sich das Einkommen aus einem variablen Teil (Provisionen) zusammen. Einige Makler kommen im Jahr auf durchschnittlich 80.000 Euro (bei einer 50 Stunden Woche).
Immobilienmakler und die IHK
Der Immobilienmakler ist bei der IHK anerkannt (z.B. als Immobilienfachwirt oder als Ausbildung zum Immobilienkaufmann). Die Ausbildung zum Immobilienkaufmann erstreckt sich über 3 Jahre und vermittelt zugleich auch die rechtlichen Hintergründe. Wer jedoch bereits in kürzerer Zeit Immobilienmakler werden möchte, kann sich auf für den IHK geprüften Immobilienfachwirt entscheiden. Hierzu ist aber eine abgeschlossene Ausbildung (z.B. im kaufmännischen Bereich) notwendig. Die weitere Fähigkeiten und Kenntnisse lassen sich dann in einem intensiven Crash-Kurs oder über mehrere Monate erlernen. Viele Wege können also letztlich zum Ziel führen. Der Weg zum Immobilienmakler und der Verwirklichung der eigenen Träume sind somit zum Greifen nah.
Bild: Udo Domnick / pixelio.de