Krankenversicherung- Privat oder Gesetzlich

Ein immer wieder aktuelles Thema, das vermutlich nie an Bedeutung verlieren wird. Der Wechsel, von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung ist, seit einigen Jahren einfacher und für mehr Menschen erreichbar. Doch lohnt sich das überhaupt? Wir haben dafür erneut einen Blick auf die Krankenversicherung geworfen. Vor allem sollte ein Blick darauf geworfen werden, wie sich die Beiträge langfristig entwickeln. Ein wichtiges Kriterium für den eigenen Geldbeutel.

Doch bevor wir zum Geld bei der Krankenversicherung kommen, zunächst ein anderer Blick. Wir alle ahnten, dass Patienten in der privaten Krankenversicherung beim Arztbesuch bevorzugt werden. Mittlerweile geben es viele Ärzte ganz offen zu. Fakt ist somit, wer privat versichert ist, hat damit grundsätzlich Vorteile beim Arztbesuch oder auch im Krankenhaus. Nicht nur bei der Wahl der Behandlungsmöglichkeiten, sondern auch bei der Wartezeit. Wer nur über eine gesetzliche Krankenversicherung verfügt, wird in der Regel längere Zeiten in Kauf nehmen müssen. Die Unterschiede zur privaten Absicherung sind dabei teilweise sogar enorm. Einige Patienten berichten, dass diese bei weit über 2 oder 3 Wochen liegen können.

Krankenversicherung – Die Entscheidung

Seit 2011 dürfen Arbeitnehmer wieder freier bei der Wahl der Krankenversicherung entscheiden. Liegt das Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze, stellt sich die Qual der Wahl. 2014 liegt die Versicherungspflichtgrenze bei 4.462,50 Euro (mtl.) bzw. 53.550 Euro jährlich. Die Grenze besteht ausschließlich für Arbeitnehmer. Selbstständige und Freiberufler können davon unabhängig die Art der Krankenversicherung frei wählen.

Wer in die Private wechseln möchte, sollte dabei aber beachten, das eine Rückkehr in die gesetzlich nur erschwert möglich ist. In der Regel nur dann, wenn beim Arbeitnehmer das Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt.

Krankenversicherung: Ab in die Private

Die private Krankenversicherung hat viele Vorteile. Versicherte haben ein Leben lang Anspruch auf die vereinbarten Leistungen im Vertrag. Viele Gesellschaften bezahlen deutlich mehr an Honorar, als das in der gesetzlichen Absicherung der Fall ist. Der Vorteil hier: Wer mehr Honorar erhält, arbeitet deutlich leistungsfähiger. In der privaten Krankenversicherung werden aber auch die Kosten für rezeptfreie Medikamente übernommen, als auch zum Beispiel Behandlungen durch einen Heilpraktiker. Wer es wünscht, kann auch direkt durch den Chefarzt behandelt werden. Die private übernehmen die Zusatzkosten.

Wer gut verdient, bezahlt in der privaten Kasse oft deutlich weniger als bei den gesetzlichen. Dennoch sollten sich Versicherte auch bewusst sein, dass die Beiträge mit höherem Alter zunehmen könnten. Die Unterschiede rein auf den Beitrag bemessen passen sich an. Doch dafür erhält der Versicherte in der privaten Krankenkasse immer noch mehr Leistungen. Und gerade im Alter kann das entscheidend sein.

Fazit hier: Wenn Sie wechseln wollen, sollten Sie im hohen Alter höhere Kosten für die Krankenversicherung einkalkulieren. Das ist aber kein schlechter Tausch. Denn dafür erhalten Sie deutlich bessere Leistungen.

Gesetzliche Krankenversicherung – Quo Vadis

Wohin geht der Weg der gesetzlichen Krankenversicherung? Zwar gab es Milliardenüberschüsse, dennoch sind viele gesetzliche Kassen als sehr instabil zu bewerten. Zudem wird das Gesundheitssystem in den kommenden Jahren für erhebliche Einsparungen herhalten müssen. Die Folgen sind absehbar. Gesetzlich Versicherte erhalten in der Krankenversicherung immer weniger für ihr Geld. Schon heute werden wichtige Operationsformen durch die gesetzlichen Kassen verweigert. Dennoch gibt es einen Vorteil. Im Alter müssen Sie meistens weniger zahlen, als bei den privaten. Doch im Endeffekt stellt sich die Frage: Ist das Sinnvoll?

Nein, lautet die Antwort. Sie sparen monatlich beim Beitrag, dafür spart die gesetzliche Kasse aber auch bei Ihrer Gesundheit. Und zwar genau dann, wenn Sie es am dringendsten benötigten. Immer mehr Leistungen werden gekürzt.

Krankenversicherung: Beamte sind bei den Privaten richtig

Beamte sind fast immer bei den privaten Gesellschaften gut aufgehoben. Denn der Dienstherr bezahlt keinen Arbeitgeberzuschuss, sondern eine Beihilfe. Um den verbleibenden Teil abzudecken, macht die private Krankenversicherung Sinn und ist zugleich für Beamte wesentlich günstiger. Würde sich ein Beamter hingegen für die gesetzliche Krankenversicherung entscheiden, müsste er dort den vollen Betrag bezahlen.

Beiträge werden künftig steigen

Eines sollten Sie beim Wechsel auch beachten. Die Beiträge werden steigen. Es lassen sich zwei parallelen aufzeigen. In der privaten Krankenversicherung werden die Preise in den kommenden Jahren weiter steigen, dafür bleiben die Leistungen garantiert. Im Gegensatz dazu bleiben zwar die Beiträge bei den Gesetzlichen weiterhin gering und in einem gewissen Maß stabil, doch die Leistungen werden gekürzt oder gestrichen. Immerhin werden wir immer älter. Das alles fordert seinen Tribut. Entweder in höheren Beiträgen oder in dem Kürzen von Leistungen.

Damit bleibt die private Krankenversicherung praktisch immer die erste Wahl. Dennoch sollte auch hier bereits an später gedacht werden. Sinnvoll ist bereits in jungen Jahren monatlich eine finanzielle Rücklage für das Alter vorzunehmen. So können Sie auch dann reagieren, wenn die Beiträge in der Krankenversicherung steigen.

Bild: Benjamin Klack / pixelio.de