Unsicherheiten bei Strom und Co.

Das die Strompreise in Deutschland mittlerweile zu den höchsten in Europa und weltweit gehören ist kein Geheimnis. Der Grund ist hierfür beinahe überwiegend bei den Erneuerbaren Energien zu suchen, die seit Jahren massiv ausgebaut und vor allem gefördert werden. Für Energieunternehmen und Verbraucher herrscht dadurch eine große Unsicherheit. Das spiegelt sich zugleich auch in den Bilanzen der großen Stromunternehmen wieder. EWE und E-On verzeichneten hohe Verluste und nahmen teilweise schon vor Jahren große Rückstellungen vor. Das Bilanzergebnis der Großen überzeugen seit Jahren nicht mehr. Gründe sind auch bei den Unsicherheiten der Rahmenbedingungen vorzufinden. Punkte, die unter anderem auch den Strompreis ständig weiter in die Höhe treiben. Dabei scheint aber weltweit eine große Unsicherheit in der Planung und Umsetzung der Erneuerbaren Energien zu herrschen. So sind die Investitionszahlen rund um den Globus innert den letzten Monaten in diesem Bereich deutlich eingebrochen. Teilweise um bis zu 38 Prozent weltweit. In Europa um bis zu 25 Prozent (auf 13,4 Milliarden US-Dollar). Einen Anstieg der Erneuerbaren Energien lässt sich dabei in Ländern wie China und Indien erkennen. So gab es alleine in Asien einen Anstieg um satte 47 Prozent.

Ruf nach Organisation und Planung wird immer lauter

In Deutschland äußern sich immer mehr kritische Stimmen. Grundsätzlich bejahen Wirtschaft und Verbraucher die Erneuerbaren Energien. Besonders seit den Ereignissen in Fukushima. Dennoch bestehe die Gefahr, dass die bislang positiven Meinungen in die Gegenrichtung umschlagen könnten. So wird immer wieder die fehlende Planung kritisiert. Schon seit Jahren rufen Wirtschaft und Verbraucherverbände nach einer zuverlässigen Planung. Passiert ist nichts. Ohne langfristige Rahmenbedingungen werden die Strompreise weiter ansteigen und langfristig wäre damit sogar die Versorgungssicherheit gefährdet. Denn Unternehmen würden nur da Investieren, wo auch Gewinne zu erwarten wären. Die eingeleitete Energiewende beansprucht einen kompletten und vor allem nachhaltigen Umbau in Deutschland. Hierfür sind nicht nur die Atomkraftwerke abzuschalten, sondern auch konkrete Planungen für den Ausbau und den Betrieb der Erneuerbaren Energien vorzulegen. In all den Jahren sind wir aber nur wenige Meter vorangekommen. Im Gegensatz dazu sind die Kosten jedoch bereits explodiert und haben teilweise die Schmerzgrenze bei den Verbrauchern bereits überschritten. Und genau da ist eine große Gefahr zu sehen. Dort wo Preise ohne Rücksicht auf die Verbraucher steigen, könnte die Akzeptanz für Erneuerbare Energien schnell abnehmen. So könnte es passieren, das Solar und Co. plötzlich nur noch eine Modeerscheinung werden würden. Das ist bislang nur ein Szenario, für die sich noch keine konkreten Anzeichen erkennen lassen. Dennoch gibt es bereits Aktionen unter dem Motto >>Energiewende nicht platzen lassen<<.

Chaos beim Ausbau
Doch wird der Ausbau weiterhin ohne Plan und Organisation betrieben, könnte dieses Szenario irgendwann Wirklichkeit werden. Fakt ist: Der Strompreis steigt und steigt. Und genau dafür haben die meisten Verbraucher kein Verständnis mehr. Besonders Familien leiden, ächzen teilweise schon unter den starken Belastungen beim Strompreis. Für Verbraucher bleibt oft nur der Weg, die Preise der einzelnen Energieunternehmen kontinuierlich zu vergleichen. Möglich ist das mit einem Stromvergleich, der zum Beispiel auf Seiten wie Beste-Stromvergleich.de 24 Stunden am Tag vorgenommen werden kann. Auch die Verbraucherverbände schreien bereits seit einigen Jahren auf. Eine Handhabe haben sie aber letztlich ebenfalls nicht. Von daher erfolgt auch durch die Verbraucherzentralen der stetige Hinweis, einen Vergleich der Strompreise vorzunehmen.

Mehr auf illiquide Assets eingehen

Ob sich die Erneuerbaren Energien in der Zukunft behaupten können, hängt aber auch von den Renditen ab. Niemand wird in Solar und Co., ob privater oder gewerblicher Anleger, investieren, wenn es dafür keine auskömmlichen Renditen gibt. Die Anlagen für die Energieerzeugungen gehören zu den illiquiden Assets und beanspruchen eine lange Haltedauer. So muss der spezifische Cash-Flow dafür auf die Anleger und Investoren abgestimmt sein. Dieser ließe sich nicht beliebig ändern. Auch deshalb sind feste Rahmenbedingungen (nicht nur bis zur nächsten Wahl) unumgänglich. Für Anleger zeigten sich die letzten Jahre vor allem mit großen Unsicherheiten. Für den Staat gilt hier vor allem, regelmäßig die vorgegebenen Ziele zu erreichen, was derzeit nicht der Fall ist. Nur das kann langfristig Vertrauen schaffen. Nur dann werden sich Anleger und Investoren gleichermaßen für eine Investition in die Erneuerbaren Energien interessieren.

Warum steigt der Strompreis

Der Strompreis unterliegt sehr unterschiedlichen Faktoren. Preistreiber dabei sind nicht einmal die großen Erzeuger, als Vielmehr die Politik selbst. Genau dabei entsteht zugleich ein anderes Problem, was langfristig auch die Stromsicherheit in Deutschland gefährden konnte. Der Strompreis für Verbraucher steigt zwar beinahe monatlich in die Höhe. Der Preis für den Strom an der Börse sinkt jedoch bereits schon seit Jahren. Für die großen Firmen am Markt fehlt dadurch der Anreiz, künftig eine Versorgungssicherheit zu garantieren. Die größten Preistreiber für Verbraucher stellen neben Steuern und Durchleitungsgebühren vor allem die EEG-Zulagen und die dadurch zusätzlich entstehenden Kosten bei den Anbietern da. Grund ist hierbei: Die Politik garantiert den Betreibern von Solar und Co. eine feste Einspeisungsvergütung für 20 Jahre. Das ist ein Novum, das seines Gleichen sucht und aus wirtschaftlicher Beurteilung durchaus als fahrlässig zu bewerten wäre. Damit wurden zwar Anreize für die Erneuerbaren Energien geschaffen, doch der Markt ist praktisch künstlich entstanden und besteht fast nur aus Subventionen. Im Fazit bedeutet das, der Verbraucher hat erhebliche Zusatzkosten zu tragen und für die großen Stromproduzenten bestehen künftig nur wenig Anreize, eine Versorgungssicherheit zu schaffen. Immerhin kann man sich auch in anderen Ländern engagieren. Zu vergessen bleibt dabei auch nicht, dass die Bundesregierung bislang keinen wirklich überzeugenden Plan für den Ausbau und überhaupt den Betrieb der Erneuerbaren Energien vorgelegt hat. Weiterhin werden die Strompreise dadurch ansteigen.

Unsicherheiten in Wissenschaftskreisen

Da verwundert es auch kaum, das selbst in den Wissenschaftskreisen höchste Unsicherheit herrscht. Keiner kann derzeit wirklich angeben, wie viele und welche Kapazitäten künftig für eine stabile Stromversorgung benötigt werden. Dazu liegen sehr unterschiedliche energiewirtschaftliche Studien vor, die alle aber große Unterschiede bei den Perspektiven und Zahlen aufweisen. Willkommen in der Energiewende …

 

Bild: www.Rudis Fotoseite.de (Strommasten), Jürgen Hüsmert (RWE Tower)/ pixelio.de