Wirtschaft 2015

Die Prognosen für die Wirtschaft im Jahr 2015 wurden seit Monaten bereits deutlich gesenkt. Insgesamt geht die Bundesregierung von einem deutlich geringeren Wachstumstempo für 2015 aus. Die Prognose für das Neue Jahr lag einst bei 2,0 Prozent. Mittlerweile liegen die Schätzungen bei weit unter 1,3 Prozent. Experten gehen sogar davon aus, dass die Zahl weiter nach unten korrigiert wird. Vor allem das außenpolitische Fahrwasser, in das sich die Bundesregierung begeben hat, belastet die Wirtschaft. Auch wenn die Folgen der Ukraine Krise bislang nur vereinzelt spürbar sind, so wird es vor allem die kleinen und mittelständischen Firmen stark treffen. Das gilt auch für alle Unternehmen und Investoren, die in den letzten Jahren hohe Investitionen in Russland eingegangen sind. Es bleibt zu vermuten, dass die Bundesregierung ihre Haltung gegenüber Russland nicht überdenken wird und damit den USA weiterhin die Treue halten werden. Aber auch andere geopolitische Krisen belasten Deutschland. Die Verunsicherung in der Bevölkerung wächst. Vor allem das Unverständnis gegenüber der Politik nahm Ende 2014 deutlich zu. In der gesamten Welt ist derzeit nur eine moderate wirtschaftliche Entwicklung zu spüren, die sich auf diesem Niveau auch 2015 halten dürfte.

Wirtschaft 2015 – Die Folgen

Die Folgen sind vor allem in den Unternehmen zu spüren. Hier herrscht weiterhin große Unsicherheit. Insbesondere bei den weltweiten Absatzchancen. Die Folgen waren bereits auf Ende 2014 in der Wirtschaft erkennbar. Investitionen werden zurück gefahren. Noch ist davon aber der stabile Binnenmarkt nicht betroffen. Hier bleibt auch abzuwarten, wie sich die außenpolitischen Krisen entwickeln und ob die Bundesregierung ihre Sichtweise noch einmal überdenken wird. Der Arbeitsmarkt bleibt damit in den Anfängen des Neuen Jahres zunächst robust. Beschäftigungen und auch Löhne werden zunehmen.

Infrastruktur schwächelt

Belastend ist aber die Infrastruktur, in die seit Jahren immer weniger Investitionen fließen. Bestes Beispiel sind hierfür unsere Straßen. Gabriel macht sich zwar für stärkere Investitionen stark, das dürfte den Stau der letzten Jahr(e/zehnte) aber nicht ausgleichen. Für die Politik steht ein ausgeglichener Bundeshaushalt vorrangig in der Planung. Im Klartext: In den kommenden Jahren werden die Investitionen wachsen und den Haushalt enorm belasten.

Eine durchgreifende Besserung der Konjunktur ist im Jahr 2015 also nicht zu erwarten. Auf rezessive Tendenzen gibt es allerdings ebenfalls keine Hinweise. Mit dem neuen Jahr kommt auch der Mindestlohn. Ein weiterer Bahnstreik könnte zunächst abgewandt sein. Die Folgen stehen aber noch nicht fest: Entlassungen, Preisanstieg oder Beides?

Euroraum bekommt Nachwuchs

Mit Jahresübergang führt Litauen den Euro ein und wird damit zum 19. Euro-Mitgliedsstaat. Derweil nehmen die Gerüchte um einen möglichen Ausstieg Griechenlands zu. Die meisten Gesellschaften hätten die Analysen zu einem Ausstieg und den Folgen der Griechen für sich ohnehin längst abgeschlossen und gedanklich bereits abgewickelt. Griechenland ist kein Muss mehr für die EU und entbehrlich geworden.

Zinsen dürften kaum steigen

Im Jahr 2015 dürften die Zinsen weiterhin extrem niedrig bleiben. Für Sparer und Investoren ergeben sich damit auch im Neuen Jahr kaum Aussichten auf wirklich gute Anlagen. Nur in den USA, deutet sich seit 8 Jahren eine mögliche Zinswendung an.

Die Maut wird mit dem 1. Juli 2015 kommen. Damit schafft die Bundesregierung für spätere Jahre eine neue Einnahmequelle, um Autofahrer zu schöpfen. Noch gilt das Versprechen, das die Maut nicht belasten soll. Doch diese Aussage bezieht sich rein auf die Einführung. Von den folgenden Jahren hat niemand gesprochen.

Bild: Colleen Lane/Flickr.