Wohnungsbestand leicht angestiegen
Der Wohnungsbestand ist in Deutschland seit 2000 nur leicht um 7 Prozent angestiegen. Auf Ende 2015 lag der Bestand an Wohnungen in Deutschland bei 41,4 Millionen. Das ergibt eine um 7 Prozent höhere Rate als noch im Jahre 2000. Insgesamt zeigt sich auch, dass bei den neuen Wohnungen die Wohnfläche größer wird, teilte das Statistische Bundesamt vor wenigen Tagen mit. Geht es nach der Statistik kommen aktuell 2 Einwohner in Deutschland auf je eine Wohnung. Die Fläche einer Wohnung hat sich in den letzten 15 Jahren, seit 2000 von 85 qm auf knapp 92 qm vergrößert. Statistisch erhöht sich damit der Wohnraum pro Einwohner von ehemals 39,5 qm auf etwa 46 qm.
7 Prozent sind zu wenig
Faktisch ist der Anstieg im Wohnungsbestand jedoch kaum spürbar. In allen Großstädten herrscht eine Wohnungsnot. Die Preise steigen weiter an. Spürbare Entlastungen gibt es kaum, sind oft nur temporär erkennbar. Die Flüchtlingswelle hat das Problem beim Wohnungsbestand noch einmal deutlich verschärft. Auch ohne die große Zuwanderungswelle, war bereits vor Jahren bekannt gewesen, dass mehr Wohnraum benötigt wird. Die Politik hat dieses Problem gerne ausgeklammert und versucht auch heute noch die Wirtschaft anzuspannen. Doch diese ist wenig an bezahlbarem Wohnraum interessiert. Zu groß sind die Auflagen beim Bau und zu umfangreich der Mieterschutz. Bezahlbarer Wohnraum oder besser gesagt Sozialbauten lohnen sich nicht und machen als Wohnungsbestand für den privaten Investor keinen Sinn. Das rechnet sich nur in der Masse, nicht aber im Kleinen. Gefragt ist also die Politik, die den staatlichen Wohnungsbau wieder ankurbeln müsste. Doch gerade hier ist die Zahl der Sozialwohnungen in den letzten 15 Jahren auf ein Minimum geschrumpft.
Leerstand wird immer größer
Das Problem im Wohnungsbestand ist kontrovers. Falsche Planung und andere Realitäten sorgten sogar am Ende für einen hohen Lehrstand und das, obwohl über 770.000 bezahlbare Wohnungen derzeit fehlen. Bundesweit stehen 1,7 Millionen Wohnungen leer. Die Bundesbauministerin hat mitgeteilt, sie wolle die Zuschüsse für den sozialen Wohnungsbestand verdoppeln. Doch für den privaten Bauherrn, der Wohnraum schaffen will, bringt das wenig. Für ihn geht die Rechnung selbst mit Zuschüssen in der Regel nicht auf. Nur für größere Baugenossenschaften, die auf Masse rechnen, kann sich das rentieren.
1987 gab es in Deutschland noch 4 Millionen Sozialwohnungen. Heute sind es gerade noch einmal 1,5 Millionen. Wobei diese Zahl jedes Jahr um weitere 100.000 im Wohnungsbestand sinkt.
Der Leerstand von 1,7 Millionen Wohnungen rührt aus falschen Planungen. Oft entsteht genau an den falschen Orten Wohnungsbestand. Beispiel ist das Land Brandenburg. Ein neues Sozialwohnungsprogramm wurde aufgelegt. Doch wofür? Gerade einmal in Potsdam wäre das sinnvoll. Ansonsten bestehe jetzt schon in dem Bundesland ein hoher Leerbestand. Gebaut wird oft am falschen Platz. Der Leerstand kann also nicht auf die fehlenden Wohnungen umgelegt werden. Häufig kommen die Planungen zum Wohnungsbestand noch aus den 1990er Jahren. Damals ging man davon aus, dass die Gesellschaft in Deutschland schrumpft und überaltern würde.
Bildquellenangabe: | Rainer Sturm / pixelio.de |